December 2, 2025
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Viele Ladepunktbetreiber stellen sich früher oder später dieselbe Frage: Sollten wir eine eigene App entwickeln?
Der Gedanke wirkt attraktiv. Eine App verspricht Kontrolle, ist ein sichtbarer Markenraum, bietet direkte Kund*innenkontakte, zeigt Verfügbarkeit, steuert Preise, sammelt Daten und soll im besten Fall Bindung schaffen.
Doch der europäische Markt ist längst überfüllt mit Apps, Accounts und Logins. Fahrende scheitern nicht an einem Mangel an Apps, sondern daran, dass es bereits zu viele gibt.
Die eigentliche Frage ist daher weniger, ob du eine App bauen kannst, sondern ob du es solltest.
Der Wunsch ist nachvollziehbar, denn eine eigene App ermöglicht:
All diese Ziele haben ihren Wert. Doch der Weg von der Idee zur Umsetzung bringt eine Komplexität mit sich, die häufig unterschätzt wird.
Eine konsument*innenorientierte Lade-App zu entwickeln und dauerhaft zu betreiben, ist aufwendiger, als es scheint – und die Kosten gehen weit über die Entwicklung hinaus.
Betriebssysteme ändern sich, Zahlungsregeln werden angepasst, Vorgaben wie AFIR und nationale Anforderungen wie das Eichrecht verlangen permanente Aktualisierung. Eine App muss laufend gepflegt werden, allein um rechtskonform zu bleiben.
Fahrende erwarten Roaming und Interoperabilität. Hinter den Kulissen bedeutet das Integrationen mit Plattformen wie Hubject oder Gireve sowie die Sicherstellung der Kompatibilität von Hardware und Backend. Jede Anbindung bringt Tests, Zertifikate und Support mit sich.
White-Label-Apps lassen sich zwar schneller anpassen, aber der Aufwand bleibt bestehen. Du übernimmst weiterhin:
Und du fügst dennoch eine weitere App zu einem ohnehin überfüllten Markt hinzu. In der Praxis löst eine White-Label-App selten das Problem – sie verschiebt es nur.
Der Markt ist klar übersättigt. Ein Bericht aus dem Jahr 2025 zählt bereits Hunderte von Lade-Apps. Fahrende müssen raten, welche App wo funktioniert, und dazu mehrere Accounts pflegen. Eine weitere App schafft hier keinen Mehrwert, sondern erhöht die Belastung.
Zahlungsabwicklung, Authentifizierung und DSGVO-konforme Datenspeicherung bedeuten Aufwand und Verantwortung. Für viele mittelgrosse Betreiber wächst dieser Aufwand schneller, als der Nutzen steigt.
So wird eine App leicht zur Belastung, die Ressourcen bindet, ohne das Ladeerlebnis zu verbessern.
Ein Mangel an Apps gehört nicht zu den heutigen Problemen – im Gegenteil. Studien europäischer Organisationen wie ADAC, USCALE und FIA zeigen:
Kurz gesagt: Fahrende wünschen sich Verlässlichkeit, Klarheit und Fairness, nicht ein weiteres App-Icon.
Ausserdem lebt fast die Hälfte der Europäer*innen ohne private Lademöglichkeit. Öffentliches Laden ist also längst Alltag – und muss entsprechend einfach funktionieren.
Ein gutes Ladeerlebnis entsteht nicht durch die App, sondern durch die Systeme dahinter. Was Fahrende tatsächlich spüren – ob eine Session auf Anhieb startet, ob Roaming funktioniert und ob der Preis nachvollziehbar ist – hängt von der Infrastruktur ab.
Entscheidend sind:
Wenn diese Basis stimmt, funktioniert jede App – deine eigene oder eine andere – schneller, klarer und zuverlässiger. Verbesserungen an der Infrastruktur haben deutlich mehr Wirkung als die Einführung einer weiteren App.
Vielleicht – aber nur, wenn sie wirklich ein Problem löst und deine Strategie stärkt.
Bevor du mit dem Design beginnst, stell dir ein paar Fragen:
Wenn die Herausforderungen in Preisgestaltung, Zahlungsabläufen, Compliance oder Verlässlichkeit liegen, löst eine App sie nicht. Die Infrastruktur tut es.
Der Wunsch nach einer eigenen Markenpräsenz ist verständlich. Eine App allein liefert jedoch selten echten Mehrwert. Und mit Blick darauf, dass Europa bis 2030 Millionen zusätzlicher Ladepunkte benötigt, wäre ein Markt voller einzelner Betreiber-Apps keine Lösung, sondern eine Verstärkung der Fragmentierung.
Die Zukunft gehört Interoperabilität, Transparenz und einfachem, verlässlichem Laden.
Der entscheidende Vorteil entsteht hinter der Oberfläche – in der Infrastruktur, die jede Session stabil macht.
Die wirkliche Frage ist daher nicht, ob du eine App brauchst, sondern ob du Zuverlässigkeit und Kontrolle bieten kannst. Darauf kommt es an, nicht auf ein weiteres App-Icon.
Wir sprechen täglich mit Betreiber*innen, die genau diese Herausforderungen erleben: unklare Preisgestaltung, komplexe Zahlungswege oder aufwendige Compliance.Wenn du 2026 ein effizienteres, reibungsfreies Ladeerlebnis für deine Kundschaft schaffen möchtest, melde dich gern.